Gedanken zum Dreikönigsfest

Am 6. Januar werden wieder wie jedes Jahr beim Bundespräsidenten die Sternsinger empfangen. Das Sternsingen ist die größte Aktion der katholischen Jugend in Deutschland. Mit dieser Aktion unterstützen die Jugendlichen Hilfsprojekte für Kinder vor allem in den südlichen Ländern, so z.B. in Nairobi, der Hauptstadt Kenias. Die UNO in New York hat das Sternsingen in Deutschland sogar zum „Weltkulturerbe“ erklärt. Die Sternsinger erinnern vor allem an den Zug der Weisen aus dem Morgenland zum neugeborenen Christkind in Bethlehem. So heißt es im Matthäusevangelium: „Sie fanden das Kind und seine Mutter und brachten ihm Geschenke dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe“. Der Weg, den die Magier aus dem Osten nahmen, gestaltete sich jedoch zunächst als Irrweg. König Herodes, bei dem sie sich nach dem „neugeborenen König der Juden“ erkundigten, wollte ihnen vermutlich eine Falle stellen. Er wollte zwar dem Kind huldigen, hatte aber eher die Absicht, im Kind einen Rivalen zu sehen, der zu beseitigen ist. Die Weisen aus dem Osten ließen sich aber von Herodes nicht täuschen. Sie nahmen einen anderen Weg heim in ihr Land. Viel gerätselt wurde schon über den sog. „Stern von Bethlehem“, der den Sternforschern den Weg gezeigt haben soll. Manche meinen, es sei ein „Wunderstern“ gewesen. Man könnte jedoch eher an eine „Sternkonjunktion“ denken, die sich im Jahr 4 vor Christus am nächtlichen Sternenhimmel im Sternbild der Fische gezeigt haben soll. Bei einer „Konjunktion“ stehen die beiden Planeten Jupiter und Saturn aus der Sicht der Ede hintereinander, so dass alles wie ein einzig heller Stern erscheint. Auch wenn Manches um die Sterndeuter aus dem Osten etwas legendär erscheint, so steckt dahinter doch ein wahrer Kern: Nicht nur wache Juden, auch offenherzige Heiden haben zum Glauben an Jesus, den Messias der Völker gefunden. Und sind nicht diese suchenden und fragenden Magier aus dem Osten auch ein Sinnbild für uns heute? Auch heute stellen vor allem junge Leute Fragen: Was macht unsere oft so un-heile Welt wieder heil? Ist unsere Welt noch zu retten? Was gibt uns Zukunft? Wie stabil wird der Frieden sein? Diese wissbegierigen Männer aus dem Osten haben nach Antworten gesucht und sind für sich fündig geworden.