Gedanken zum neuen Jahr

Wieder einmal stehen wir an der Schwelle zu einem neuen Jahr. Mag sein, dass wir jetzt den Eindruck haben, als gingen am 1. Tag im Jahr die Uhren etwas langsamer. Als bräuchte die Zeit selber noch Zeit, um wie ein gestartetes Auto nach und nach in Schwung zu kommen. Aber brauchen wir nicht gerade jetzt die Zeit, um uns zu fragen: Was bringt mir das neue Jahr? Vielleicht Sorgen, Unglück, Krankheit und Leid? Vielleicht auch Glück, Erfolg und viele Freuden. Denn d a s, was vor uns liegt, ist wie Neuland, wie ein noch unbebauter Acker. Aber wie werde ich ihn bebauen, damit das Neue Frucht bringt? Was sind meine Pläne? Was kann ich angehen und was muss ich eher ruhen lassen?

In der neuesten Jugendstudie für Deutschland reagieren Jugendliche eher verhalten auf das, was kommen kann. Hoffnung und Zuversicht sind nicht besonders groß. Aber was hält uns dann aufrecht? Wo ist da ein Halt? Ein Anker, an dem wir uns festmachen können, damit wir in der Turbulenz der Jahre nicht den Boden unter den Füßen verlieren?

Bei der Christmette in der hl. Nacht in Rom hat Papst Franziskus für die ganze Welt das Hl. Jahr 2025 eröffnet. Da hat der Hl. Vater alle Christen aufgefordert, für unsere Mitmenschen Pilger der Hoffnung zu sein.

Ist es nicht genau das, was unsere Jugendlichen, was aber auch wir Ältere brauchen: Hoffnung und Zuversicht ins Leben? Angst und Resignation können auch im neuen Jahr lähmend wirken. Mut, Zuversicht und Hoffnung sind wie ein Anker, der uns festen Halt gibt, wenn es im Leben mal drunter und drüber gehen sollte.

Dieser Anker aber ist Christus selbst. Er ist in der in der Fülle der Zeit geboren wurde von einer Frau, von Maria, der Gottesmutter. Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er uns losgekauft von allen bösen Neigungen, von Hass und Häme, wie es oft im sog. „Netz“ praktiziert wird.

Christenmenschen ins neue Jahr schreiten. Neigungen, von Hass und Habgier, Neid und Streit, von falschem Stolz und Hochmut gegenüber anderen. Weil er uns davon schon losgekauft hat, können wir gelassen und froh und gelassen ins neue Jahr schreiten.

Mehr noch: Heuer sind es genau 1700 Jahre seit dem Jahr 325 n. Chr. Da hat der Glaube der Kirche auf dem Konzil von Nizäa einen gewaltigen Durchbruch erlebt: Da haben alle Bischöfe der Welt feierlich erklärt:

Jesus ist mehr als nur ein gewöhnlicher Mensch: Er ist gottgleich, eines Wesens mit dem Vater, Gottes eingeborener Sohn, das Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott. Das ist seit 1700 Jahren das Credo aller Christen, der Anker der Hoffnung für uns Pilger der Hoffnung auch im neuen Jahr.